Wyss, Johann David

Der Pfarrer Johann David Wyss verfasste seinen Schweizer Robinson 1794-1798 zunächst nur als Erzählung für seine vier Kindern. Sein Sohn Johann Rudolf Wyss publizierte ihn schließlich ab 1812 unter dem Titel: Der Schweizerische Robinson, oder der schiffbrüchige Schweizer=Prediger und seine Familie. Ein lehrreiches Buch für Kinder und Kinder=Freunde zu Stadt und Land. in vier Bänden bis 1827. Das Werk, eine Mischung aus christlichem Familienmodel, Naturkundelehrbuch und Abenteuerroman, wich in einigen Punkten, z. B. bei der Ansiedlung der Tierarten auf der Insel, erheblich von der Realität ab. Frederik Marryat veranlassten diese Unrichtigkeiten, für seine Kinder eine neue Familien-Robinsonade zu schreiben, die 1841 unter dem Titel: Masterman Ready, or the Wreck of the Pacific. Written for young people in London erschien und bis heute zumeist unter dem Kurztitel Sigismund Rüstig auf dem deutschen Buchmarkt vertreten ist. Der Roman von Johann David Wyss war trotz der Kritik an der Zeigefingermoral - oder gerade wegen ihr - und der naturwissenschaftlichen Fehldarstellungen ein großer Erfolg auch außerhalb des deutschen Sprachraums beschieden. Neben den zahlreichen Übersetzungen und Berabeitungen erschien in Frankreich bereits 1855 eine Fortsetzung unter dem Titel: Le pilote Willis, pour faire suite au Robinson Suisse von Adrien Paul, deren englische Bearbeitung von 1857 schließlich 1859 auch zu einer deutschen Ausgabe unter dem Titel: Willis der Steuermann führte. Im Jahr 1900 schuf Jules Verne mit seinem Roman Seconde Patrie, eine weitere Fortsezung, die noch im gleichen Jahr auf Deutsch unter dem Titel: Das zweite Vaterland veröffentlicht wurde. Im 20. Jahrhundert nahm sich besonders die amerikanische Unterhaltungsindustrie, allen voran Walt Disney, sehr freizügig des Stoffes an. Neben der Adaption als Kinofilm und Fernsehmehrteiler mit den dazugehörigen Merchendising-Produkten sowie dem Buch und Comic zum Film verlegten Gaylord Dubois und Dan Spiegle ab 1962 mit ihrer Comic-Serie Space Family Robinson. The Dangerous Journey, dt. Astronautenfamilie Robinson die Abenteuer der Robinsons in den Weltraum, was zu einem neuerlichen Boom an Verfilmungen, Romanen, Comics führte.

Übersicht

Bearbeiter des Schweizer Robinson

Artl Bechstein Bonnet
Disney Dorbandt Engel
Erka Heyd Kurz
Lewis Moeschlin Moritz
Münchgesang Reuleaux Reutimann
Schlenker Weyler Wyss, Johann Rudolf
Zastrow
   

Illustratoren des Schweizer Robinson

Bomsdorf Cerbian Diveky
Drühl Finnemore Försterling
Gerlier Granger Grieder
Hedin Henry Heyn
Hölle Hoffmann Kiefer
Knopf Koser-Michaelis, Martin Koser-Michaelis, Ruth
Kuhnert Lemercier Lips
Müller-Münster Planck Specht
Stoop Ushler Werdm¨ller
   

Verleger des Schweizer Robinson

Bachmann Bagel Bastei Lübbe
Bildschriften Büchergilde Gutenberg Burgdorfer
Delphin Drewitz Burgdorfer
Ehapa Enßlin & Laiblin Hethke
Kind Löwensohn Maier
Orell Füßli Schweizer Jugendschriften Stocker-Schmid
Stroefer Thienemanns Ueberreuter
Velhagen Klasing Xenos
   

Der Schweizer Robinson als Comic

Felix Illustrierte Klassiker Mickyvision
   

Verfilmungen des Schweizer Robinson

Annakin Ludwig